Wichtige Frühjahrskontrolle beim Fahrrad!

29.04.2015

Zu wenig Luft in den Reifen, festsitzende Bremsen, korrodierte Kabelverbindungen beim Licht – die Liste der möglichen Sicherheitsrisiken, die ein Fahrrad, das längere Zeit in der Garage oder sonst irgendwo stand, aufweisen kann, ist lang. Experten erklären, worauf man achten sollte, damit der erste Ausflug mit dem Rad kein erhöhtes Unfallrisiko birgt.

Damit man nach einer längeren Fahrpause bei einem Fahrrad mögliche Mängel schneller erkennt, ist es sinnvoll, das Rad gründlich zu reinigen und es dann einer ausgiebigen Sichtkontrolle zu unterziehen. Dazu rät die Radlobby Österreich, der Dachverband der österreichischen Radfahrinitiativen.

Beispielsweise sollte die Beleuchtung, also Vorder- und Rückleuchten, auf Funktionsfähigkeit geprüft werden. Mögliche Gründe, warum das Licht nicht mehr funktioniert, können defekte Leuchtmittel, eingerostete Kontakte oder abgerissene Kabel sein.

Lenker, Bremsung und Reifen

Außerdem sollte der Lenker kein Lenkspiel aufweisen, wenn man ihn von links nach rechts bis zum Anschlag bewegt. Bewegt sich etwas, wenn bei angezogener Vorderradbremse am Lenker „geruckelt“ wird, muss entweder der Lenker oder das Lenkkopflager fester gestellt werden. Zudem sollten alle verfügbaren Gänge problemlos zum Schalten sein, anderenfalls muss die Schaltung neu justiert oder Bowdenzüge leicht eingefettet oder ausgewechselt werden.

Ein wichtiges Sicherheitsmerkmal sind intakte Bremsen. Sie sollten im Stand leicht zu betätigen und die Bremshebel gut erreichbar sein. Beschädigte Brems- und Schaltzüge können schnell zu einem Totalausfall der Bremse führen. Die Bremsbeläge dürfen zudem nicht zu hart oder abgefahren sein, da sonst eine einseitige oder schlechte Bremswirkung möglich ist. Laut Radlobby besitzen Bremsbeläge Markierungen, an welchen sich der Verschleiß erkennen lässt.

Ein weiteres Sicherheitskriterium sind unbeschädigte Reifen. Zum einen sollten die Reifen noch ein Profil aufweisen und der Gummi nicht spröde sein. Auch der Reifendruck sollte passen, da es anderenfalls zu Schäden am Reifen kommen kann.

Die Fahrradkette ist ein Verschleißteil

Nach Angaben von Experten ist es leichter, den Zustand der Bereifung, der Kette, der Gangschaltung und des Rahmens zu prüfen, wenn das Rad „auf den Kopf“ steht, also auf dem Lenker und dem Sattel. Unter anderem kann so leichter geprüft werden, ob alle Schrauben fest angezogen sind und der Rahmen keine Risse und Bruchstellen aufweist. Grundsätzlich sollten bewegliche Teile regelmäßig mit einem passenden Schmiermittel, das eine wasserabweisende und korrosionsschützende Wirkung hat, eingefettet werden.

Auch die Fahrradkette ist regelmäßig und nicht nur nach der Winterpause mit einem passenden Kettenöl zu schmieren. Unter normalen Bedingungen hält eine Kette nach Expertenangaben zwischen 2.000 und 6.000 Kilometer. Danach sollte eine neue Kette angeschafft werden, da sich anderenfalls die Kettenräder und Ritzel zu sehr abnutzen. Zudem ist darauf zu achten, dass die Kette ausreichend gespannt ist, denn wem während der Fahrt die Kette abspringt, der gerät leicht aus dem Gleichgewicht.

Spätestens wenn die Kette vom großen Kettenblatt sich so weit nach vorne wegziehen lässt, dass die darunterliegenden Spitzen des Kettenblatts zu sehen sind, sollte sie nach Angaben des Verbands Österreichischer Umweltberatungsstellen ausgetauscht werden. Weitere Tipps rund ums Rad stehen in der kostenlos herunterladbare 80-seitigen Broschüre „Der Rad(l)-Geber“, die von dem Verband herausgegeben wurde. Prinzipiell rät die Radlobby, dass man trotz sorgfältiger Pflege des Fahrrads auf eine jährliche Inspektion in einer Fachwerkstätte nicht verzichten sollte.

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