Für eine unfallfreie Kindheit!

14.08.2014

Unfälle stellen in Österreich die größte gesundheitliche Gefahr für Kinder dar. Nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) werden jährlich rund 159.500 Kinder so schwer bei Verkehrs- oder Freizeitunfällen verletzt, dass sie stationär versorgt werden müssen. Viele dieser Unfälle könnten durch Schutzmaßnahmen verhindert werden.

Nach Angaben der Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) verunglückten 2012 rund 2.900 Kinder bis 14 Jahren im Straßenverkehr, über 36.000 in der Schule oder im Kindergarten, 41.100 beim Sport und 75.800 zu Hause. Besonders häufig sind bei den Kindern Unfallverletzungen am Kopf, Knochenbrüche sowie Verletzungen an der Wirbelsäule oder den Organen. Mehrere Hundert Kinder werden zudem wegen Verbrennungen oder einer Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Ein Großteil der Kinderunfälle lässt sich nach Angaben von Experten jedoch durch umsichtiges Verhalten, altersgerechte Sicherheitsmaßnahmen und eine gewissenhafte Aufsicht vermeiden.

Unterwegs und zu Hause

Im Auto ist beispielsweise die grundsätzliche Verwendung einer altersgerechten und geprüften Sitzsicherung wichtig: Je nach Alter, Größe und Gewicht darf das Kind nur in einer geeigneten Liegeschale oder einem Kindersitz mitgenommen werden – egal wie kurz die Strecke ist. Dies kann zwar in der Regel keine Unfälle verhindern, doch zumindest die Verletzungen so gering wie möglich halten. Das Gleiche gilt für den Fahrradhelm, den nicht nur Kinder bis 12 Jahren beim Fahrradfahren immer aufhaben sollten.

Sind die Kleinen zu Fuß unterwegs, sollten sie durch Reflektoren an der Kleidung und durch bunte Farben bei jeder Witterung für andere Verkehrsteilnehmer gut zu erkennen sein.

Kleine Kinder dürfen wegen der Gefahr des Ertrinkens zudem niemals ohne Aufsicht in der Badewanne sitzen gelassen werden sowie auf einem Gelände mit Gartenteich oder sonstigem Gewässer sein. Heiße Speisen und Getränke oder auch am Herd stehende Töpfe mit heißem Inhalt sind immer außer Reichweite der Sprösslinge zu halten, um Verbrühungen zu vermeiden. Selbst eine Tischdecke kann zur Unfallfalle werden, wenn ein Kind versucht, sich daran festzuhalten, und dadurch die Decke samt daraufstehendem Geschirr mit Speisen vom Tisch zieht.

Gegen Stürze, die Gefahr des Erstickens und Stromunfälle

Treppenschutzgitter, spezielle Sicherheitsriegel an Fenstern sowie Schutzgitter an Etagenbetten verhindern gefährliche Stürze. Bei Säuglingen sollte man diesbezüglich beim Wickeln immer eine Hand am Kind halten. Kinder, die sich an Regalen und/oder Schränken hochziehen, können diese leicht zum Umfallen bringen. Daher sollten derartige Möbel gut an der Wand und/oder am Boden verankert sein.

Verschluckbare Kleingegenstände wie Knöpfe oder Ringe, sowie Medikamente, Zigaretten, Alkohol und Putzmittel müssen außer Reichweite von Kleinkindern sein, um Vergiftungen oder Ersticken vorzubeugen. Dies gilt auch für giftige Pflanzen in Wohnung und Garten.

Stromunfälle lassen sich durch Kindersicherungen in jeder Steckdose und das Wegräumen von elektrischen Geräten verhindern. Herumhängende Schnüre beispielsweise an Vorhängen oder an der Kleidung sowie in Reichweite liegende Kabel können schnell zur Strangulationsfalle für ein Kind werden und sind daher zu vermeiden.

Brandgefährlich

Brandverhütungsexperten empfehlen allen, die Kinder erziehen oder betreuen, so früh wie möglich auf eine richtige Feuer- beziehungsweise Brandschutzerziehung Wert zu legen, um ein Zündeln der Kinder zu verhindern. Es ist beispielsweise sinnvoll, im Zuge von Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten, die eng mit Kerzenlicht verbunden sind, Kindern den sorgfältigen und bewussten Umgang mit Licht und Feuer näherzubringen.

Kinder sollten zudem nie ohne Aufsicht von Erwachsenen bei einem offenen Feuer wie einem Grill oder einem offenen Kamin sein. Auch andere Brandrisiken wie Halogenleuchten als Nachttisch- oder Kinderschreibtisch-Lampen gilt es zu vermeiden. Die genannten Leuchtmittel können nämlich eine Oberflächentemperatur von bis zu 400 Grad Celsius erreichen und Materialien wie Papier, Stoffe oder Bettzeug schnell in Brand setzen. Neben einem Feuerlöscher gehören Rauchwarnmelder im Flur, im Wohnzimmer und im Kinderzimmer zu den bedeutendsten Schutzmaßnahmen.

Detaillierte Informationen und Checklisten, wie sich Kinderunfälle vermeiden lassen, gibt es kostenlos in herunterladbaren Flyern und Broschüren des KfV. Unter anderem sind folgende Ratgeber erhältlich: „Sicher groß werden“, „Checkliste: Spielplatz“, „Gift: Gefahr für Kinder“, „Checkliste für den Helmkauf“, „Verbrennungen: Prävention und erste Hilfe“, „Lebensretter: Kindersitz“ sowie „Kinder im Straßenverkehr: sicher unterwegs“. Erste-Hilfe-Tipps zu den verschiedensten Verletzungsarten bei Kindern sind zudem in einem Webportal des Bundesministerium für Gesundheit zu finden.

Finanzielle Absicherung für den Ernstfall

Da trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer ein Unfallrisiko besteht, ist eine umfassende Absicherung vor den finanziellen Folgen und Mehrbelastungen durch unfallbedingte Gesundheitsschäden wichtig. Eine private Unfallversicherung bietet rund um die Uhr weltweiten Schutz, also sowohl bei Unfällen zu Hause und in der Schule als auch in der Freizeit.

Je nach Vereinbarung erhält man bei einer unfallbedingten Invalidität eine monatliche Rente und/oder eine Versicherungssumme ausbezahlt. Weitere Leistungen, also zum Beispiel ein Spitalsgeld, Zuschüsse für kosmetische Operationen oder die Erstattung sonstiger anfallender Kosten nach einem Unfall, wie Heil-, Bergungs- und Rückholkosten, können oftmals optional vereinbart werden.

Eine private Krankenzusatz-Versicherung sorgt außerdem dafür, dass ein unfall-, aber auch krankheitsbedingter Spitalaufenthalt für das Kind so angenehm wie möglich wird. Unter anderem können hier Leistungen wie die freie Wahl des Spitals, eine Unterbringung in einem Sonderklassezimmer mit Chefarztbehandlung und/oder die Kostenübernahme für die zusätzliche Unterbringung einer Begleitperson des Kindes in der Klinik vereinbart werden.

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